Wenn dein Leben am seidenen Faden hängt und du die Schere schon angesetzt hast. Was wird dich davon abhalten, ihn zu durchtrennen? Mehr noch als das, was du zu nehmen verpasst wird es das sein, was du zu geben hast. Darum schreib ihn dir ins Herz, wieder und wieder, den Kreis der Menschen, die dich brauchen. Dich. So, wie du bist: verletzt und unvollkommen, aber mitten im Leben! © Volker Halfmann
Schlagwort: Suizid
Dämonen der Nacht
Dämonen der Nacht, du hörst ihr Geschrei,
bloß nicht bewegen: „ziehn sie diesmal vorbei?“
Die Stimmen im Kopf mit Musik übertönen,
nicht schaun auf die Fratzen, die dich verhöhnen.
Nach Hoffnung graben – doch leer ausgehn.
Den Morgen ersehnen, sich selbst nicht verstehn.
Nach Atem ringen, das Leben verfluchen,
auf Blätter kritzeln, Zerstreuung suchen.
Das Fenster weit öffnen, ein Sprung würde reichen,
an die Familie denken, ins Bett zurück schleichen,
und endlich: weinen! – noch ein leises Gebet.
Die Augen schließen – „verdammt, es ist spät!“
© Volker Halfmann