Ich freue mich so sehr auf diesen Abend – das wird ein Hoffnungsfest!
Save the date!!!
Nicht nur Versicherungen sind gezwungen, dem Menschen einen materiellen Wert zuzuordnen, auch Hilfsorganisationen müssen dies tun, um zu prüfen, wo sie ihre begrenzten Mittel am effektivsten einsetzen können. Doch wie geht das: Wie lässt sich der Wert eines Menschen berechnen?
Dazu ein Artikel von mir, der in einer Ausgabe der Zeitschrift BLAU (des Blauen Kreuzes) erschienen ist.
Zum Artikel geht es hier…
Die Maßnahmen zum Schutz vor einer Infizierung mit dem Corona-Virus wurden gelockert, so dass es nun wieder möglich ist, in die Kirche zu gehen und einen Gottesdienst mitzuerleben. Doch warum sollte man das überhaupt tun? Bietet der Gottesdienst-Besuch denn irgendeinen Mehrwert?
Der Beter von Psalm 84 ist geradezu wild darauf, wieder in das „Haus Gottes“ zu kommen. Ist der Typ noch normal? Warum ist das bei ihm so?
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Wenn Menschen ertrinken, dann geraten sie in Panik und fangen an, um sich zu schlagen. Panische Angst verstärkt den Greifreflex: Wir wollen uns an irgendetwas festhalten – so ist es auch in der Corona-Krise. Wie aber kann man sich an einem Gott festhalten, den man nicht sieht und nicht greifen kann? Da ist es doch besser, sich ein modernes „goldenes Kalb“ (2. Mose 32, 1-8) zu gießen und dieses dann anzubeten…
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„Ständig geht es in Ihrer Kirche um diesen Jesus“ meinte eine Nachbarin zu mir – und ich hatte den Eindruck, dass diese Bemerkung nicht als Kompliment gemeint war. Dabei hat sie Recht, denn es gehört zu den Werten und Zielen unserer Kirchengemeinde, dass wir eine Jesus-Gemeinde sein wollen. „It’s all about Jesus!“. Aber warum ist dieser Typ so wichtig?
An der Berufung des Apostels Petrus (Lukas 5, 1-11) wird deutlich, wie aus einem religiösen Menschen ein leidenschaftlicher Nachfolger von Jesus werden kann – bis heute…
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Mancher fromme Spruch angesichts der Corona-Krise erschien mir persönlich dann doch zu platt. Was wäre das für ein mickriger Glaube, wenn es in ihm vorrangig darum gehen würde, dass Gott uns unsere Gesundheit erhalten soll…
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Der Mensch geht doch insgeheim davon aus, die wesentlichen Elemente seines Lebens schon irgendwie unter Kontrolle zu haben. Doch stimmt das eigentlich? Haben wir diese Kontrolle wirklich? Und was wäre, wenn nicht?
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Es gibt einen Glauben, den ich Glauben „von unten“ nenne. Dieser Glaube ist nichts anderes als ein menschlicher Entschluss. So wie man sich dafür entscheidet, vegetarisch zu leben – und seine guten Gründe dafür hat – so entscheidet man sich eines Tages dafür, sich der Gemeinschaft der christlich Glaubenden anzuschließen. Und man lebt dementsprechend: tritt der Kirche bei, besucht regelmäßig die Gottesdienste, engagiert sich ehrenamtlich, spendet Geld.
Die Entscheidung, ab heute christlich zu glauben, kann aus ganz unterschiedlichen Motiven getroffen werden. Männer tun dies manchmal, wenn sie sich in eine Frau verliebt haben, die christlich glaubt. Frauen tun dies, weil sie eine Gemeinschaft von Christinnen kennen gelernt haben, in der sie sich wohl fühlen. Rationale Menschen entscheiden sich für den christlichen Glauben, wenn sie zu der Erkenntnis kommen, dass die Argumente dafür einleuchtend sind. Emotionale Typen entscheiden sich für diesen Glauben, weil sie an irgendetwas glauben wollen und das Christliche ihnen nun einmal am Nächsten liegt. Menschen mit einer abhängigen Persönlichkeitsstruktur lassen sich leicht zum christlichen Glauben überreden – schließlich wollen sie niemanden enttäuschen und so trauen sie sich nicht, „nein“ dazu zu sagen.
All diesen Beispielen ist eines gemeinsam: Es handelt sich hier jeweils um einen Glauben von unten. Wobei ich mit der Bezeichnung „von unten“ in diesem Zusammenhang keineswegs ausdrücken will, dass er dämonischen Ursprungs ist. Darum geht es hier nicht! Es geht schlicht um die Tatsache, dass dieser Glaube ein rein menschliches Werk ist, das ohne jede göttliche Einwirkung auskommt.
Der Apostel Paulus erwähnt in seinem Brief an die Korinther einen solchen Glauben von unten; einen Glauben, der nicht auf göttlicher Kraft, sondern auf Menschenweisheit beruht. In Bezug auf seine christliche Verkündigung schreibt Paulus (1. Korinther 2, 4-5): „Mein Wort und meine Botschaft wirkten nicht durch Tiefsinn und Überredungskunst, sondern weil Gottes Geist sich darin mächtig erwies. Euer Glaube sollte sich nicht auf Menschenweisheit gründen, sondern auf die Kraft Gottes.“
Am Glauben von unten ist nun wahrlich nichts Verwerfliches. Er kann aus fiesen Kerlen bessere Menschen machen und vermittelt Hoffnung, wo bislang alles hoffnungslos erschien. Gab es vor Jahren eine Zeit, in der man munkelte, dass der christliche Glaube krank machen könne, so ist heute allgemein anerkannt: Es ist gut, wenn der Mensch glaubt. An etwas zu glauben wirkt sich (in der Regel) positiv auf die Psychohygiene aus.
Und so ist der christliche Glaube, der von unten kommt, sicherlich besser als gar kein Glaube. Dennoch ist er nicht das Eigentliche.
Denn ihm gegenüber steht der Glaube, der von oben kommt. Bei ihm handelt es sich um eine göttliche Offenbarung. Also um einen Glauben, der „von oben“ geschenkt wird durch den Heiligen Geist. Jesus spricht davon in seiner Unterredung mit Nikodemus: „Amen, ich versichere dir: Nur wer von oben her (griechisch: „anoten“) geboren wird, kann Gottes neue Welt zu sehen bekommen“ (Johannes 3, Vers 3). Ein solcher Glaube ist nicht das Ergebnis menschlicher Überredungskunst, sondern gründet sich auf die Kraft Gottes. Er ist die Folge einer göttlichen Einwirkung: Der Heilige Geist öffnet dir die „Augen des Herzens“ und du erkennst, dass das Evangelium wahr und Christus real ist: Jesus Christus lebt, er ist für dich gestorben und auferstanden. Du kannst ihm dein Leben anvertrauen.
Um es mit einem Bild zu vergleichen: Es ist wie mit einem wunderschönen Kirchenfenster. Bislang hast du dieses Fenster stets von außen betrachtet. Du hast zwar etwas sehen können, aber das, was du gesehen hast, war nicht das Eigentliche. Die Pracht der Farben blieb dir verborgen. Nun aber, durch die Offenbarung Gottes, wird dir eine neue Perspektive geschenkt. Der Heilige Geist hat dich von außen in das Innere der Kirche versetzt und jetzt kommst du aus dem Staunen nicht mehr heraus: Das alles hattest du bislang nicht sehen können. Jetzt aber, von innen betrachtet, erstrahlt das Fenster in den herrlichsten Farben.
In dem genannten Beispiel ist der Mensch natürlich jederzeit in der Lage, diesen Perspektivwechsel selbst herbei zu führen (es sei denn, die Kirche ist wieder einmal abgeschlossen). Doch in der Welt des Glaubens geht das nicht. Der Mensch ist diesbezüglich vollkommen machtlos, er kann sich selbst nicht zum Glaubenden machen. Er braucht Offenbarung. Darum ist der christliche Glaube ein Geschenk (vgl. Philipper 1, 29), und zwar ein Geschenk von oben. Im Jakobusbrief heißt es (Jakobus 1, 17-18): „Lauter gute Gaben, nur vollkommene Gaben kommen von oben („anoten“), von dem Schöpfer der Gestirne. … Aus seinem freien Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit, durch die Gute Nachricht, ein neues Leben geschenkt.“
Nun ließe sich hier einwenden: „Man darf den Glauben von unten und den von oben auf diese Art und Weise nicht gegenüber stellen. Man darf sie nicht gegeneinander ausspielen. Denn in Wahrheit handelt es sich nicht um Alternativen, sondern um ein- und denselben Glauben, der nun einmal zwei Seiten hat: eine menschliche und eine göttliche Seite.“
Doch fallen diese beiden Seiten zwingend zusammen? Sind der menschliche und der göttliche Glaube wirklich immer zwei Seiten ein- und derselben Medaille? Nach meiner Überzeugung sind sie es nicht. Meine These lautet:
Es gibt einen Glauben von unten, der im Menschlichen stecken bleibt, und diesem Glauben fehlt die göttliche Kraft!
Ja mehr noch: Es gibt auch Gemeinschaften von christlich Glaubenden, denen die göttliche Kraft fehlt. Es gibt Kirchen und Gemeinden von unten, die sich von anderen Institutionen und Vereinen durch nichts unterscheiden. Ihnen fehlt die Weisheit, die von oben kommt, die göttliche Weisheit:
„Wenn ihr … bittere Eifersucht und Streit in euren Herzen hegt, dann rühmt euch nicht eurer Weisheit und verdreht damit die Wahrheit! Diese Art von Weisheit kommt nicht von oben (wieder das griechische „anoten“), sie ist irdisch, sinnlich und teuflisch. Wo Eifersucht und Streit herrschen, gibt es Unordnung und jede Art von Gemeinheit. Aber die Weisheit von oben ist zuerst einmal rein und klar; sodann ist sie friedliebend, freundlich, nachgiebig. Sie ist voller Erbarmen und bringt viele gute Taten hervor“ (Jakobus 3, 14-17).
Eifersucht und Streit herrschen nicht nur in der Piratenpartei oder beim FC Schalke 04 (eine zufällige Auswahl), sondern auch in den Freikirchen und Kirchen, die von unten gebaut wurden!
Alleine der Glaube, der von oben kommt
vermag das Herz mit göttlicher Freude zu erfüllen,
befreit zu einem Leben nach dem Willen Gottes,
trägt durch, wenn alle menschlichen Möglichkeiten versagen.
Und alleine die Weisheit, die von oben kommt
befähigt, einander in Liebe und Wahrheit zu begegnen,
schenkt Gemeinschaft von einzigartiger (göttlicher) Qualität,
ermöglicht Liebe und Erbarmen, wo vorher Eifersucht und Streit regierten.
Alles Gute kommt von oben. Kommt es nicht von oben, so ist es nicht gut, zumindest ist es nicht göttlich gut. Es bleibt im Menschlichen stecken und ist somit kraft- und saftlos.
Wenn das stimmt (wovon ich persönlich überzeugt bin), dann will ich all mein Suchen und Sehnen, all mein Bitten und Flehen, all meine Leidenschaft und alle meine Erwartungen nach oben richten! Die Kraftlosigkeit meines Glaubens, der Mangel an Vollmacht, der viele Zoff in den Kirchen (auch in den Freikirchen, die doch so viel besser sein wollen), die ganze lächerliche Armut des sogenannten Christentums in Westeuropa – dies alles kann nur von oben her verändert und erneuert werden: alleine durch ein Eingreifen Gottes, durch seinen Heiligen Geist.
„Wer als Christ den Hintern nicht hoch kriegt und unverbindlich lebt, der hat wohl noch nie am Kreuz gekniet und bittere Tränen über seine Sünden vergossen.“
Die Einführung in die Bedeutung des Galater-Briefes findet Ihr hier.
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