Glaube ist Leidenschaft.
Glaube brennt wie ein Feuer.
Glaube liebt aus ganzem Herzen,
lacht aus vollem Hals,
zürnt mit heiligem Zorn,
weint bittere Tränen.
Glaube klagt an,
ringt mit Gott,
und kommt doch nicht von ihm los.
Glaube ist unruhig, ständig in Bewegung.
Glaube lässt sich nicht nieder.
Glaube sucht, strebt, will mehr.
Glaube wartet nicht, Glaube geht los:
zu den Hoffnungslosen,
den Ausgebeuteten,
den Leidenden,
den Gott-losen.
Glaube findet sich nicht ab – niemals.
Glaube ist Geschenk.
Er kennt gute Gründe,
aber beweisen lässt er sich nicht.
Er macht Erfahrungen
und geht doch nicht darin auf.
Glaube lässt sich nicht erzeugen,
weder in dir noch im anderen.
Glaube drängt sich nicht auf,
er will erwartet werden.
Glaube ist Geist, ist wie der Wind:
Du kannst ihn nicht sehen, aber du spürst ihn.
Glaube berührt, verbindet, heilt.
Glaube ist Herrlichkeit,
er strahlt in der Dunkelheit der Seele.
Glaube sprengt Ketten.
Der Geist macht lebendig, der Geist befreit.
Glaube gibt Perspektive, verändert die Werte.
Glaube schenkt Hoffnung.
Glaube ist Gemeinschaft,
ist ein Zuhause bei Gott dem Vater.
Glaube versöhnt dich
mit dir selbst: du schaust wieder in den Spiegel;
mit deinem Nächsten: du bist bereit, zu vergeben.
Glaube schenkt eine neue Familie,
du bist nicht mehr alleine.
Glaube ist Bindung an Christus,
im Leben und im Sterben.
Ich habe es versucht,
ernsthaft und radikal:
Ich wollte ohne Glauben leben.
Aber ich schaffe es nicht.
Ich will es auch nicht länger.
Glaube ist Leben,
ist ewiges Leben.
Ich will leben, ich will glauben.
Herr, hilf mir, zu glauben!
© Volker Halfmann